Die tödliche Kollision in Aalen vor etwa 14 Jahren zwischen einem LKW und einem fahrradfahrenden Mädchen war Anlass die Aktion „Toter Winkel“ ins Leben zu rufen. Ziel ist es Schüler und Schülerinnen auf die Gefahr, die von LKWs im Straßenverkehr ausgeht, aufmerksam zu machen und sie für korrektes Verhalten im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
Am Mittwoch, den 11.5.2016, nahmen die beiden 6. Klassen der Realschule auf dem Galgenberg an der Aktion teil. Durchgeführt wurde diese auf dem Greutplatz an sechs unterschiedlichen Stationen.
An der Station der Polizei und Verkehrswacht wurde den Schülern und Schülerinnen anhand von Bildern verdeutlicht, wo sich die Bereiche an den LKWs befinden, an denen die Sichtbarkeit von Fußgängern oder Radfahrern, oder sogar Kleinwagen für die Brummilenker nicht mehr gegeben ist. Die eigene aufmerksame Teilnahme am Straßenverkehr ist deshalb enorm wichtig. So gilt „Augen auf“ für alle – gebanntes Starren auf das Handy, womöglich mit Kopfhörern, macht ein waches Teilnehmen schier unmöglich.
Um das Ganze auch aus der Fahrerperspektive zu betrachten, konnten die Kinder auf den Fahrersitz von Sattelzügen steigen. Festzustellen war, dass selbst mit den vorhanden sechs Spiegel ganze Klassen im Bereich des toten Winkels verschwinden und ein Wahrnehmen der anderen Verkehrsteilnehmer unmöglich ist.
Welches Gewicht eine Person überrollt, wurde ebenfalls an einer Station verdeutlicht. Man hatte einen LKW mit einem Gesamtgewicht von 40 t, verteilt auf fünf Achsen. Dies bedeutet, dass jeder Reifen eine Last von 4 t trägt. Man möchte sich nicht ausmalen, wie eine Person aussieht, die unter diese Räder kommt.
Um genau dies zu verdeutlichen fand am Ende eine Unfalldemonstration mit einem Sattelzug statt, bei der ein Fahrrads überrollt wurde. Das Geräusch hierzu war zwar für die Zuschauer zu hören – im Fahrersitz des LKWs ist allerdings bei geschlossenem Fenster nichts zu vernehmen. Ebenso wenig spürt man ein Ruckeln im 20-Tonner. Ein Unfallopfer hat hier vermutlich wenig Chancen.
Um Unfallfolgen zu vermindern, informierte der ADFC über die notwendige Sichtbarkeit von Verkehrsteilnehmern und das Tragen des Helms. Die Kinder erfuhren, wie die richtige Größe festgestellt wird und wie das korrekte Anpassen des Helms funktioniert.
Für alle Teilnehmer war dies ein gleichermaßen informativer, beeindruckender und erschreckender Vormittag.