Am Donnerstag, den 29. Oktober 2015, konnte an der RSG in Zusammenarbeit mit der VHS Aalen und durch Förderung der Stadt Aalen im Rahmen des Projekts Soziale Stadt ein Vortrag rund um die digitale Welt angeboten werden. Der Referent Aytekin Celik (Dipl. Soz. Päd. FH) informierte, gewährte anschauliche Einblicke und führte mit Humor durch den Abend.
Einst waren es Zukunftsvisionen:
Puppen, die mit dem Internet vernetzt sind, oder Kontaktlinsen, die den Blutzuckerspiegel messen können, oder Programme, die Einbrüche voraussagen können.
Wir sind aber schon längst in der Zukunft angekommen! Angekommen im Web 4.0. Barbie ist online vernetzt und die Stuttgarter Polizei testet die Software „Precops“, um Einbrüche zu analysieren und zukünftige zu verhindern.
Dabei fing das Internet 1969 klein an, die Technik allerdings war riesengroß. Zugänglich war es allerdings nur für Insider: Programmierer und Fachleute.
Heute befindet sich in jedem Smartphone ein vollwertiger Computer, ein kleiner Roboter sozusagen. Smartphones ersetzen Alltagsdinge wie Wasserwaagen, Fernsehgeräte oder Navigationsgeräte und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – auch nicht bei Kindern und Jugendlichen.
Wer nach dem Jahr 2000 geboren wurde, kennt die einstige Trennung von realer und digitaler Welt nicht mehr. Deshalb ist es heute umso wichtiger, Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln. Die Selbstinszenierung, die mit der Nutzung sozialer Medien einhergeht und ein natürliches Bedürfnis darstellt, muss Regeln unterliegen. Es muss gelernt werden, wie man sich im Netz präsentiert. Dies ist, so Celik, zunächst Aufgabe der Eltern. Es muss ein Codex vereinbart, Werte vermittelt werden. Wo Kinder hier vermeintlich ein besseres technisches Verständnis haben, machen Eltern dies mit ihrer Lebenserfahrung inhaltlich wett.
Die Aufgabe und Herausforderung liegt hierbei zwischen Kommunikation, Kooperation und Kontrolle. Celik sagt, Eltern können nicht Freunde der Kinder sein. Schließlich seien sie die Erwachsenen und müssen Regeleinhaltung einfordern.
Er unterstreicht auch, dass sich weder die Werte noch die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen verändert haben, sondern eben die technische Dimension. Daher sollen Kinder sicher sein, dass sie mit Eltern über Geschehnisse in der digitalen Welt reden können, ohne mit dem Verbot der Medien rechnen zu müssen.
Celik gibt viele anschauliche Beispiele und informiert über die neusten Entwicklungen von sozialen Medien und Gesprächsplattformen.
Das Fazit am Ende lässt sich in zwei Bildern darstellen:
Die digitale Welt muss geschützt werden. Passwörter sind wie Zahnbürsten. Sie sollen nicht geteilt, dafür aber in regelmäßigen Abständen gewechselt werden.
Das Internet ist wie ein Elefant: riesengroß und es vergisst nichts.
Nach dem Vortrag beantwortete Herr Celik noch zahlreiche Fragen der interessierten Zuhörer.